Psychoanalyse in Graz

Die Psychoanalyse als vielseitige und vielfältige Methode ist für mich noch immer die Mutter der modernen Psychotherapien und hat im Laufe des letzten Jahrhunderts bis heute wunderbare inhaltliche und methodische Erweiterungen erfahren.

…Die Psychoanalyse ist eine eigenständige Disziplin der Geisteswissenschaften, die Ende des 19. Jahrhunderts vom Neurologen Sigmund Freud in Wien gegründet wurde und sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. In Freuds eigenem Werk ist bereits eine ständige Weiterentwicklung zu erkennen, die im Laufe seines Lebens seine Konzepte und Theorien weiterentwickelt, erweitert und wo nötig modifiziert.
Die Psychoanalyse verfügt über eigene spezielle Testmethoden, die differenzierte Persönlichkeits- und Entwicklungspsychologie (Metapsychologie), die daraus abgeleitete ganzheitliche Pathologie und schließlich die verschiedenen Formen der psychoanalytischen Psychotherapie. Es gibt Behandlungsmöglichkeiten.
Als Tiefenpsychologie interessiert sich die Psychoanalyse für das unbewusste, stets sozial geprägte Individuum des Menschen. Sie bestimmt wesentlich die Wahrnehmungen, Interpretationen und den Umgang des Einzelnen mit sich selbst und seiner Umwelt.
Die Psychoanalyse fragt nach dem „Warum“ und „Wofür“ menschlicher Erfahrungen und Handlungen.

Dabei lässt sie keine ungelösten, meist Kindheitserlebnisse zu verarbeiten, die mitunter auch kritisiert werden. Sie berücksichtigt auch die bedeutende Erwähnung in ihrer gesamten Biografie und den Einfluss, den diese auf ihre gegenwärtigen Erfahrungen und die Gestaltung der Zukunft hatte. Es sensibilisiert die Menschen für „unendliche Analyse“, ständiges Hinterfragen und Nachdenken, um den Sinn und Sinn ihres Handelns und Lebens zu erforschen. In dieser Hinsicht ist die Psychoanalyse, wie Freud es ausdrückte, eine Form der ständigen Suche nach der Wahrheit. Heute sprechen wir vom ständigen Streben nach Wissen und den endlosen Fragen nach dem Sinn von Erleben und Handeln. Darin liegt die emanzipatorische Funktion der Psychoanalyse.
Indem sie versucht, individuelle und kollektive Selbsttäuschungen, Irrtümer, Illusionen und Wahrnehmungsverzerrungen aufzudecken, hilft sie den Menschen, ihre tiefen und oberflächlichen Aspekte zu finden. In diesem Sinne ist es sowohl beunruhigend als auch unangenehm. Deshalb muss sie immer mit Widerstand und Ablehnung rechnen. Aber die psychoanalytische Forschung kann nicht umhin, das immer unvollkommene, feige und prekäre Gleichgewicht zu stören, das alle Menschen und Gesellschaften herstellen und aufrechterhalten wollen, und deshalb ist es in erster Linie das Individuum. , oder muss ein Individuum sein. Dies muss als kollektive Schutzreaktion angesehen werden.
Psychoanalyse als wissenschaftliche Forschungsmethode
Eines der Ziele der psychoanalytischen Forschung besteht darin, die unbewusste Bedeutung emotionaler Erfahrungen, Interaktionen, Gedanken, Sprache, Handlungen und visueller Bilder (Träume, Fehler, Fantasien, Wahnvorstellungen, Kunstwerke usw.) zu verstehen.
Ebenso ist die Psychoanalyse auch Kulturtheorie oder -kritik, soweit sie sich auf soziale Phänomene (z. B. soziale Phänomene) bezieht. kollektive Werte, gesellschaftliche Trends, Zeitgeist).

Psychoanalytische Forschung besteht aus besonderen Formen der Begegnung zwischen Menschen. Im Gegensatz zur normalen Kommunikation handelt es sich in erster Linie um ein Gespräch, allerdings mit bestimmten Spielregeln. Eine Grundregel der Psychoanalyse ist, dass das, was der Analytiker fühlt, fühlt oder denkt, als unangemessen oder unwichtig angesehen wird, sei es beleidigend oder peinlich. Was auch immer es ist, es sollte akzeptiert werden. Wir fördern wo immer möglich eine nicht selektive und unzensierte Meinungsäußerung. Psychoanalytiker versuchen, diese freien Assoziationen mit ebenso intermittierender Aufmerksamkeit zu behandeln. Das bedeutet, dass nichts a priori priorisiert, gewichtet oder bewertet wird. Dadurch gelangt der Analytiker in einen Zustand maximaler Offenheit gegenüber seinen Emotionen, Gedanken und seinem Wissen und versucht, den unbewussten Aktivitäten des Analytikers und seiner selbst so viel Raum wie möglich zu öffnen. Die Ideenfreiheit des Analytikers wird jedoch durch das Spannungsverhältnis zwischen vielen Faktoren begrenzt. Dazu gehören sein Leiden, sein Wunsch nach Selbstdarstellung, sein Bedürfnis, sich zu verstecken, Übertragung, Widerstand und das Streben, sein hart erkämpftes geistiges Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.
Unabhängig davon, wie sorgfältig wir auf unsere Analysten zugehen, ist es unvermeidlich, dass die Zielanalysten aufgrund verschiedener Faktoren wie Alter, Geschlecht, Praxisumgebung und Sprechstil unterschiedlich sind. Ja. Umgekehrt provoziert jedes Analyseobjekt eine reichhaltige Bewegung des Analytikers. Daher ist die Fähigkeit, zwischen seiner Gegenübertragung, der mentalen Reaktion auf das Übertragungsangebot des Patienten, und seiner eigenen unvermeidlichen Übertragung auf den Analyten zu unterscheiden und letztere so weit wie möglich durch Introspektion zu erkennen, eine ständige Herausforderung.
Übertragung ist ein Phänomen, das in allen Beziehungen wirksam ist, einschließlich aller psychotherapeutischen Beziehungen in allen Therapien. Das bedeutet, dass die Situation, in der Sie sich gerade befinden, unbewusst nach dem Muster früherer Situationen interpretiert wird. Pathologisch bedeutet dies, dass der Patient die Gegenwart (Greenson) im Sinne einer heimgesuchten Vergangenheit fehlinterpretiert. Der Analytiker fungiert in seiner Vorstellung als Kommunikationsschirm, indem er bestimmte Rollen in früheren Beziehungen übernimmt oder Aspekte seiner selbst zum Ausdruck bringt. In den Szenen der Übertragung und Gegenübertragung zwischen zwei Menschen, in zunächst fast unbewussten Erwartungen und gegenseitigen Rollenverteilungen wird die alte Beziehungskonstellation, insbesondere ungelöste und ungelöste, wieder lebendig.
Mit der Weiterentwicklung der Psychoanalyse wird die spezifische Beziehung zwischen Analytiker und Analysiertem immer wichtiger. Dies kommt in der therapeutischen Praxis dadurch zum Ausdruck, dass die Beziehung zwischen beiden als mögliche Ausdrucksform der unbewussten Beziehungskonflikte und -konstellationen des Patienten betrachtet wird. Positive Beziehungen werden als therapeutisches Instrument immer wichtiger.
Als Widerstand werden alle unbewussten Kräfte und Abwehrmechanismen bezeichnet, die uns daran hindern, das Verdrängte wahrzunehmen. Das „freie“ Denken des Patienten im eben beschriebenen Sinne ist kein Zufall, sondern deutet auf eine unbewusste „Endordnung“ hin. Aus der Perspektive der Psychoanalyse ist „Determinismus“ der Glaube, dass „alles einen Zweck hat“ und dass die mentale Gegenwart durch individuelle und kollektive vergangene Erfahrungen geprägt ist. Ich meine Aufgabe der Psychoanalyse ist es daher, den „Kampf der Erinnerung“ (Alexander Mitcharić) gegen unbewusste Widerstände zu führen, den unbewussten biografischen Sinn- und Sinnzusammenhang im gegenwärtigen Erleben und Handeln erkennbar zu machen, zu rekonstruieren und zu interpretieren. Der Prozess der Psychoanalyse als Gemeinschaft von Erfahrungen, Gedanken und Aussagen stellt im Wesentlichen einen Versuch dar, die Wahrnehmung zu erweitern und zu verändern.
Das wichtigste Werkzeug der psychoanalytischen Forschung ist die sorgfältige und produktive Herangehensweise des Psychoanalytikers selbst an die Arbeit mit dem Vorbewussten und Unbewussten. Neben einer mehrjährigen theoretischen und praktischen Ausbildung absolvierte er eine mehrjährige persönliche Trainingsanalyse, die ihn auf diese Aufgabe vorbereitete. Analytiker versuchen, so offen und sensibel wie möglich mit den Phänomenen umzugehen, mit denen sie sich befassen, sie noch einmal zu erleben und zu versuchen, sie intellektuell zu verstehen, indem sie die Schlussfolgerungen verstehen. In den Träumen, Fehlern, Symptomen und anderen mentalen Produkten und Gedanken des Analytikers begegnet der Analytiker dem Inhalt des Unbewussten in symbolischer Darstellung, meist in verzerrter, verschobener und verdichteter Form. Daher ist eine Interpretation erforderlich.

Im Mittelpunkt der psychoanalytischen Forschung steht neben der freien Assoziation des Patienten auch die tiefenpsychologische Interpretation von Poesie, religiösen oder mythologischen Schöpfungen und anderen kollektiven und sozialen Phänomenen.
Denn die Psychoanalyse hat sich seit ihren Anfängen als Wissenschaft immer wieder zum Gegenstand der Analyse gemacht (z. B. bei der Theoriebildung oder im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung therapeutischer Techniken). Neben ihren eigenen Forschungsinstrumenten nutzt sie auch andere Methoden, etwa empirische Methoden, ohne dem wissenschaftlichen Zeitgeist der Quantifizierung vollständig zu folgen. Es gibt mittlerweile eine Fülle empirischer und wissenschaftlicher Belege für die Bedeutung spezifischer psychoanalytischer Konzepte und die Wirksamkeit psychoanalytischer Behandlungen. Metapsychologie der Psychoanalyse
Die psychoanalytische Theorie ist ein komplexes System von Hypothesen über die Funktionsweise und Entwicklung des Geistes. Es geht immer um das Individuum, aber immer im sozialen Kontext der Person. Da der Inhalt des Unbewussten, wie auch anderer psychischer Phänomene, meist nicht direkt beobachtbar ist, sind Modelle und Hypothesenbildung wesentliche Voraussetzungen und Werkzeuge zur Erfassung der mentalen Realität. Psychoanalytische mentale Modelle entwickeln sich durch ständige Interaktion mit klinischen Erfahrungen und Einbeziehung von Erkenntnissen aus angrenzenden Bereichen (z. B. Bindungstheorie, Familientherapie, Hirnforschung, Konstruktivismus, Neurobiologie, frühkindliche Forschung) ständig weiter. Die psychoanalytische Metapsychologie als gesamtes theoretisches Konzept ist daher kein in sich geschlossenes System. Darüber hinaus werden das Menschenbild und die psychoanalytische „Weltanschauung“ wiederum durch die individuellen anthropologischen Annahmen des einzelnen Psychoanalytikers modifiziert. Deshalb ist es praktisch unmöglich, von „Psychoanalyse“ zu sprechen. Der amerikanische Psychoanalytiker Pyne hat kürzlich „die vier Psychoanalysen“ unterschieden: Impulspsychologie, Ich-Psychologie, Selbstpsychologie und Objektbeziehungspsychologie. Sie können nicht nahtlos untereinander vermitteln. Insgesamt stellen sie jedoch den derzeit wichtigsten psychoanalytischen Zugang zu psychischen Ereignissen dar.
In seinem ersten räumlichen „lokalen“ Konzeptmodell unterschied Freud zwischen dem Bewussten, dem Vorbewussten und dem Unbewussten. Das Vorbewusste (unbewusst, automatisch und unterbewusst) erhält relativ leicht Zugang zum Bewusstsein, während das intrinsische oder dynamische Unbewusste sich der Bewusstwerdung widersetzt. Die Funktionen des Unbewussten werden Primärprozesse genannt. Dadurch geht die gewohnte Orientierung in Raum und Zeit verloren, Widersprüche können nebeneinander liegen, Teile können das Ganze darstellen, Veränderungen können auftreten und Komplexe können sich verdichten. Jede vernünftige Logik ist ausgeschaltet. Träume entstehen beispielsweise durch diese primären Denkprozesse. Das Unbewusste kann, wenn überhaupt, nur in sehr begrenztem Umfang bewusst gemacht werden, hat aber einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten, die Erfahrungen und die Art und Weise, wie Beziehungen des Subjekts entstehen.
Ein dynamisches oder ökonomisches Modell erfasst die Tatsache, dass das geistige Leben von Kräften und Dynamiken (Bedürfnissen, Wünschen, Emotionen, Empfindungen, Energien, Impulsen) bestimmt wird, die bestimmten Gesetzen folgen. Es betont vor allem die Gestaltung von Erfahrungen und Verhaltensweisen durch Impulse und Motivationssysteme (Sexualität, Aggression, Narzissmus etc.). Freud stellte das Lustprinzip (Vergnügen suchen und Schmerz vermeiden) dem Realitätsprinzip (die Fähigkeit, Befriedigung und Verzicht aufzuschieben) gegenüber. Darüber hinaus erkennt die moderne Ich-Psychologie das Prinzip der Sicherheit (Streben nach Sicherheit und Wohlbefinden im narzisstischen Gleichgewicht) und das Prinzip der intersubjektiven Theorie (Benjamin) der gegenseitigen Reflexion und Achtsamkeit als Grundprinzipien der Kontrolle über psychische Ereignisse an. betont.
Ein Struktur- oder Instanzmodell trennt die drei Seelenbereiche voneinander und untersucht ihr dynamisches Zusammenspiel. Dies sind das Ego, das Es und das Über-Ich (mit dem Ideal des Egos). Das von der Ich-Psychologie differenziert untersuchte und erklärte Ich mit seinen Regulations-, Bewältigungs-, Anpassungs- und Abwehrmechanismen organisiert und kontrolliert Autorität (innere Realität) und Umwelt (äußere Realität). Wir fungieren als Kontrolle, Vermittler, und Koordinatoren. Wirklichkeit).
Im Es sind neben dem angeborenen Anteil vor allem Impulse, Wünsche, Grundemotionen und solche, die aus dem Bewusstsein verdrängt wurden, lokalisiert. Das Es wird manchmal mit dem Unbewussten gleichgesetzt.

Das Über-Ich umfasst die moralischen Forderungen, Vorschriften und Verbote der Welt um uns herum, die während der Entwicklung verinnerlicht wurden, während das Ich-Ideal Gebote, Ideale und Werte umfasst. Das Über-Ich hat neben anderen Funktionen des Gewissens und der Selbstbeobachtung (Freudian) nicht nur eine unterstützende und stabilisierende Wirkung auf das Ich, sondern fungiert auch als Richter, Kritiker und Zensor. Sowohl das Ego als auch das Über-Ich bestehen aus Teilen des Unbewussten.
Aus einer genetischen Perspektive (als Entwicklungspsychologie) untersucht die Psychoanalyse die Bewältigung stadienspezifischer psychosozialer Entwicklungsherausforderungen und -krisen. Abhängig vom Erfolg oder Misserfolg ihres Kurses, vom Erfolg oder Misserfolg ihrer Versuche und Lösungen werden sie zu bestimmten Aspekten ihrer Identität (Ericksonian), Ich-Reife oder psychischen Erkrankungen führen. Entwicklung ist für die Psychoanalyse seit Freud immer lebensgeschichtliche Einigung zwischen „innerer“ (biologischer) und „äußerer“ (gesellschaftlicher und kultureller) Natur im Sinne einer Ergänzungsreihe. Das Zusammenwirken angeborener Anteile und einer resonanten (antwortenden) beziehungsweise einer nicht resonanten Mitwelt kann das gegebene Potential eines Individuums entweder zu seiner Entfaltung fördern oder in Richtung einer seelischen Erkrankung stören.
Liegt das Schwergewicht auf der Untersuchung des intersubjektiven Geschehens zwischen dem Selbst und seinen Objekten (darunter versteht die Psychoanalyse die bedeutsamen Gegenüber des Subjekts) im Rahmen von Entwicklung, Psychodynamik oder seelischer Erkrankung und Behandlung, werden die Objektbeziehungs-Psychologie oder die interpersonelle Psychoanalyse bedeutungsvoll. Sie wurzeln in der Grundannahme, daß das psychische Leben wesentlich auf der Verinnerlichung von Erfahrungen und Szenen beruht, die das Subjekt von Beginn an in Verbindung mit seinen bedeutsamen Objekten macht. Die Wahrnehmung und Wirkung äußerer Erfahrungen ist von Anfang an verschränkt mit dem inneren Erleben (Stimmungen, Gefühle, frühe Phantasien).Das Über-Ich umfaßt vor allem die während der Entwicklung verinnerlichten moralischen Forderungen, Vorschriften und Verbote der Mitwelt, während im Ich-Ideal die Gebote, Ideal- und Wertvorstellungen angesiedelt werden. Das Über-Ich hat neben anderen Funktionen des Gewissens und der Selbstbeobachtung (Freudian) nicht nur eine unterstützende und stabilisierende Wirkung auf das Ich, sondern fungiert auch als Richter, Kritiker und Zensor. Sowohl das Ego als auch das Über-Ich bestehen aus Teilen des Unbewussten.
Aus einer genetischen Perspektive (als Entwicklungspsychologie) untersucht die Psychoanalyse die Bewältigung stadienspezifischer psychosozialer Entwicklungsherausforderungen und -krisen. Abhängig vom Erfolg oder Misserfolg ihres Kurses, vom Erfolg oder Misserfolg ihrer Versuche und Lösungen werden sie zu bestimmten Aspekten der Identität (Ericson), der Ich-Reife oder einer psychischen Erkrankung führen. Für die Psychoanalyse seit Freud war Entwicklung immer eine biografische Übereinstimmung zwischen „inneren“ (biologischen) und „äußeren“ (sozialen und kulturellen) Naturen im Sinne einer komplementären Reihe. Die Interaktion des angeborenen Anteils mit der resonanten (Reaktion) oder nichtresonanten Umgebung kann die Entfaltung bestimmter Potenziale des Individuums erleichtern oder in Richtung psychischer Erkrankungen eingreifen.
Im Kontext der Entwicklung, Psychodynamik oder psychischen Erkrankungen und Behandlung, wo der Schwerpunkt auf der Untersuchung intersubjektiver Ereignisse zwischen dem Selbst und seinem Objekt liegt (was es der Psychoanalyse ermöglicht, das wichtige Gegenstück des Objekts zu identifizieren). Verständnis), objektrelationale Psychologie oder Die zwischenmenschliche Psychoanalyse wird relevant. Sie basieren auf der Grundannahme, dass das Seelenleben im Wesentlichen auf der Verinnerlichung der Erfahrungen und Szenen beruht, die das Subjekt von Anfang an in Bezug auf das interessierende Objekt gemacht hat. Wahrnehmungen und Wirkungen äußerer Erfahrungen sind von Anfang an mit inneren Erfahrungen (Stimmungen, Emotionen, frühe Fantasien) verknüpft.

In dem Maße, in dem sich die psychoanalytische Perspektive stärker auf die Selbstentwicklung konzentriert, erlangt die Theorie des Narzissmus oder die Selbstpsychologie eine grundlegende Bedeutung. Die Selbstpsychologie gibt dem Narzissmus seine wichtige Entwicklungslinie. Beispiele für reife Ausdrucksformen eines gesunden Narzissmus sind Wissen, Humor und Kreativität. Aber auch in der Selbstpsychologie wird das Subjekt immer in Bezug auf seine Selbstobjekte und Objekte betrachtet.
Sowohl in der Selbstpsychologie als auch in der Objektbeziehungspsychologie wird emotionales Einfühlungsvermögen für den Patienten und persönliche Resonanz des Psychotherapeuten, das „Reaktionsprinzip“ (Heigl-Evers und Heigl), aus therapietechnischer Sicht besonders wichtig. In der Objektbeziehungspsychologie und Selbstpsychologie besteht derzeit ein verstärktes Interesse an psychoanalytischer Forschung und Theoriebildung zum frühkindlichen Perspektivenwechsel, dem sogenannten. im Kontext der präödipalen Entwicklung.
In der modernen Psychoanalyse wird die Idee der untrennbaren Verflechtung intrasubjektiver und intersubjektiver geistiger Entwicklung und Dynamik zunehmend anerkannt.

Konzepte der psychischen Gesundheit hängen immer mit Annahmen über die psychische Gesundheit zusammen. Die Psychoanalyse betrachtet einen lebenden und gesunden Menschen als ein widersprüchliches Wesen, das von Geburt an ständig mit der Bewältigung und Bewältigung von Entwicklungsproblemen und Konflikten beschäftigt ist. Er sucht nach Antworten auf seine Fragen und nach Lösungen für seine Zweifel, aber er toleriert auch, dass manche Fragen offen sind, dass manche Widersprüche nicht aufgelöst werden können und dass Paradoxien Teil des Lebens sind, ohne in Gleichgültigkeit, Fatalismus oder Zynismus zu verfallen. Erst am „Ende aller Fragen“ ergreift er Partei und sträubt sich daher eher dagegen, eine Lösung seiner eigenen inneren Spannungen zu suchen, indem er Einseitigkeit auf andere projiziert und dagegen ankämpft. Dank seiner Fähigkeit, Ambivalenzen zu tolerieren, ist er auch in der Lage, mutig Risiken einzugehen und Kompromisse einzugehen. Er versteht es, seine inneren Widersprüche als positiven Anstoß für die Weiterentwicklung zu begreifen.
Die Psychoanalyse geht davon aus, dass jede psychische Erkrankung und jede psychosomatische Erkrankung eine verborgene Bedeutung hat, dass das durch die Krankheit eingeschränkte Erleben und Verhalten auch als innere Kompromissbildung auf dem Hintergrund der biografischen Erfahrung des Patienten eine Bedeutung und Funktion hat. Ebenso wie die Konfliktpsychologie befasst sich die Psychoanalyse mit psychischen Problemen oder der Entwicklung von Symptomen als Lösungsversuchen für Krisen und Konflikte oder auch Traumata („Distress Solutions“), die in einem bestimmten Lebensabschnitt nicht anders bewältigt werden können. Psychische Erkrankungen sind oft bewundernswerte Leistungen des kreativen Egos bei dieser Überlebensaufgabe, manchmal auch in seiner Überlebensfunktion. In verschiedenen Lebensabschnitten können sie jedoch anachronistisch und dysfunktional werden, d. h. Sie können ihren ursprünglichen Zweck als Lösungs- und Behandlungsversuch nicht mehr erfüllen und führen zu psychischen Belastungen. Neurotisches Verhalten ist vielleicht vergleichbar mit einem Soldaten, der Jahre oder Jahrzehnte nach Kriegsende in der Defensive verharrt und nach einem längst verschwundenen Feind Ausschau hält. Psychische Erkrankungen und Symptome sind tief in ungelösten Konflikten in der Kindheit und im späteren Leben verwurzelt.
Der Begriff „psychische Störung“ wird der sinnvollen Funktionsweise und Verarbeitungsfähigkeit des Symptoms bzw. der Krankheit nicht gerecht. Denn es bezieht sich hauptsächlich auf die Notwendigkeit, die Störung zu beseitigen, ohne genügend Raum zu bieten und zu geben, um die darin enthaltenen Motivationen und Überlebensversuche zu verstehen. Andererseits können Respekt und Bewunderung für die Lebensführung des Patienten – auch wenn diese pathologisch eingeschränkt ist – als grundsätzlich rational auch ausreichend Raum für seine Genesung und Selbstheilung bieten.

Gesunde und ungesunde Persönlichkeit können im Rahmen des Strukturmodells der funktionalen Beziehung von Ich, Es und Über-Ich und Beziehungen zur Umwelt genauer definiert werden. Eine fehlerhafte und unvollständige Entwicklung des Egos (Ego-Mangel und Ego-Mangel) und unnötige Energieverschwendung durch Krankheiten behindern oder behindern sogar seine Management- und Kontrollfunktionen. Blockaden bestimmter Ich-Funktionen (z. B. Realitätsprüfung, Willensregulation, Kompromisse) oder umgekehrt deren unangemessene Funktionsweise führen zu Selbsttäuschung und Selbstverletzung, sie können sogar zu Krankheit und Selbstverletzung führen. Die Psychoanalyse geht von einem fließenden Übergang aus, der mit der Beherrschung und dem Überleben der Selbstfunktionen durch autoplastische oder alloplastische Anpassung durch Selbstfunktionen beginnt, die, wenn sie bestehen bleiben, zu psychischen Erkrankungen werden können.
Während sich Freud im „klassischen“ Ödipuskomplex befand (ca. 3.-5. Während das Lebensjahr (Lebensjahr) den Kern der Entstehung von Neurosen darstellt, sucht die moderne psychoanalytische Forschung nach dem Beitrag, den jede Phase der psychischen Entwicklung mit ihren spezifischen Krisen, Konflikten und Lösungsversuchen zur Entstehung psychischer Erkrankungen leistet. Der Fokus der Forschung verlagert sich zunehmend auf die tatsächlichen frühen Beziehungen des Kindes zu Mutter, Vater und anderen Menschen sowie auf frühe innere Objekte. Neben klassischen Neurosen (z. B. Hysterie, Zwangsneurose, Phobie) wurden auch aus der Anamnese des Patienten resultierende Erkrankungen wie Psychosen, narzisstische Störungen, Borderline-Störungen, schwere Persönlichkeitsstörungen und Psychosomatosen psychoanalytisch therapiert.

Die Bedeutung und Bedeutung der Psychoanalyse als Form der Psychotherapie ergibt sich vor allem aus ihrer differenzierten und umfassenden Entwicklung sowie aus der Theorie und Pathologie der Persönlichkeit. Kein Psychoanalytiker behauptet, eine Psychotherapie für alle psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen anbieten zu können. Auch mit dem Begriff „Heilung“ geht der Psychoanalytiker sehr vorsichtig um. Allerdings erhebt die Psychoanalyse den Anspruch, durch andere psychotherapeutische Methoden, etwa durch psychoanalytische Supervision im klinischen Umfeld, einen grundlegenden Beitrag zum Verständnis und zur Behandlung psychischer Erkrankungen leisten zu können.
Der psychoanalytischen Therapie gehen ein oder mehrere Vorgespräche voraus, das sogenannte klinische Vorgespräch. Sie unterscheiden sich von einer Anamnese oder einer psychiatrischen Untersuchung dadurch, dass sie bewusst unstrukturiert sind, was der psychischen Dynamik des Patienten in der Analytiker-Analytiker-Beziehung möglichst viel Freiheit geben soll. Im Wesentlichen ist die Aufmerksamkeit des Psychoanalytikers nicht in erster Linie auf „objektive“ Tatsachen gerichtet, sondern vielmehr auf die mentale Realität der subjektiven Bedeutung, die durch Worte, Körper oder Gesten ausgedrückt oder geheim gehalten wird. Andererseits dient die Erstsprechstunde der Diagnose und Indikation, etwa zur Finanzierung einer Krankenversicherung. Andererseits führen sie aber auch zu einer „subjektiven“ Indikation, also zu einer Antwort auf die Frage, ob ein bestimmter Patient in der Lage ist, an einem produktiven therapeutischen Prozess der Behandlung und Veränderung mit einem bestimmten Analytiker teilzunehmen.

Das psychoanalytische Behandlungsangebot in der Poliklinik umfasst neben der klassischen Psychoanalyse (ein paar Stunden pro Woche auf der Couch) verschiedene Variationen. Psychoanalytische und psychoanalytische Psychotherapie zeichnen sich durch Veränderungen im „Setting“ (z. B. weniger Sitzungshäufigkeit, einander gegenübersitzen) und methodische Veränderungen aus. Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie als psychoanalytisch fundierte Behandlungsmethode ist eine auf der Psychoanalyse basierende, auf bestimmte Konfliktthemen beschränkte und zeitlich begrenzte Therapieform. Deshalb können Psychoanalytiker es auf die kompetenteste Art und Weise praktizieren. Bei psychoanalytischen Kurz- oder Schwerpunktbehandlungen sind bestimmte Schwerpunkte oder Grundkonflikte Gegenstand einer zeit- und inhaltsorientierten psychotherapeutischen Behandlung. Paare werden in der psychoanalytischen Paartherapie, Gruppen in der psychoanalytischen Gruppenpsychotherapie und Familien in der psychoanalytisch orientierten Familientherapie behandelt. Mittlerweile wurden auch psychoanalytische Therapiekonzepte für ältere Menschen entwickelt. Schließlich kommen psychoanalytische Therapietechniken auch in der Krankenhausbehandlung zum Einsatz.

Jede psychoanalytische Situation ist durch ein spezifisches Umfeld gekennzeichnet. In der „klassischen“ Psychoanalyse liegt der Analysand möglichst entspannt auf dem Sofa, der Analytiker sitzt hinter ihm und ist für ihn nicht sichtbar. Eine solche Anordnung kann das freie Aufsteigen der Gedanken erleichtern, dem der Analytiker mit ständiger Konzentration und „Hören mit dem dritten Ohr“ (Reik) zu folgen versucht. Bei der Behandlung anderer Patienten ist es notwendig zu wissen, wie man dem Psychoanalytiker gegenübersitzt, Blickkontakt mit ihm herstellt und so sicher genug ist, sich seinen ängstlichen Gefühlen und Gedanken zu offenbaren.

Neben der aufmerksamen Präsenz und Wachsamkeit des Analytikers betrachtet die Psychoanalyse die weitgehende „Unbeschreiblichkeit“ seiner persönlichen Realität, Einstellungen, Meinungen und Überzeugungen (Nüchternheit, technische Neutralität) als wichtige Voraussetzung dafür, dass sich die Psychodynamik des Patienten möglichst frei entfalten kann. . . Ziel ist es, den Patienten vor bewussten und unbewussten Angriffen des Analytikers zu schützen. Lediglich Geschlecht, Alter, Sprache, Kleidung, Praxismöbel sind für jeden Patienten zentrale Reize, eine Anonymität oder völlige Neutralität ist daher nicht möglich. Auch therapeutisch wäre es nicht sinnvoll, denn sonst bestünde auch die Gefahr, dass der Analytiker zur „sprechenden Puppe“ (Moser) verkommt. Der Zweck der weitgehenden Zurückhaltung, der Nicht-Begrenzung des Analytikers besteht darin, den Weg dafür zu ebnen, dass sich unbewusste Erfahrungs-, Verhaltens- und Konfliktmuster in die relativ undefinierte Beziehung zwischen ihm und dem Patienten einschleichen (Transfer). Dadurch können bisher unzugängliche Konfliktkontexte in der lebendigen Präsenz der psychoanalytischen Situation als emotionale Erfahrung erscheinen, in der Wissen nicht allein als intellektuelles oder rationales Wissen entwickelt wird. Auf diese Weise kann der psychoanalytische Prozess der Wiederholung, Erinnerung und ständigen Verdrehung dauerhafte Einsichten fördern.

Übertragung, Abwehr (Widerstand) und Aktion gelten in der Psychotherapie nicht mehr wie zu Beginn nur als Störgrößen, sondern als wichtige, wirksame und kommunikative Bestandteile der Behandlung. Die psychoanalytische Situation wird zunehmend als ein Prozess des „wechselseitigen“ Austauschs zwischen Analytiker und Patient gesehen. Dabei gewinnt die Rolle des Analytikers als beobachtendes, engagiertes und reflexives Forschungsinstrument mit seinen Gegenübertragungen und Selbstübertragungen auf den Patienten und deren Auflösung durch Selbstanalyse zunehmend an Bedeutung.

Methodische Werkzeuge des Analytikers sind neben der vom Analytiker bereitgestellten „empathischen Resonanz“ und der teilweisen Übernahme unbewusster Rollen die Reflexion über die Beziehung zu den sich hier und jetzt entwickelnden Prozessen, seine Erklärungen (erklärende Beschreibungen) und Rekonstruktionen. , sein sorgfältiger Umgang mit der Stille und vor allem seine Interpretationen, mit denen er auf Bildwiederholung und Erinnerung reagiert. Dabei ist es sein Ziel, den Arbeitsprozess mit Erkenntnissen weiterzuentwickeln und zu fördern.

Eine psychoanalytische Behandlung ist ein komplexer und schwieriger psychotherapeutischer Prozess, der im Einzelfall Jahre dauern kann. Es geht auch um pathologische Strukturen, die sich über Jahre und oft Jahrzehnte entwickelt haben und daher jeweils ihre eigene Zeit brauchen, um sich zu verändern. Die aktuelle Debatte über die prinzipielle Verkürzung psychotherapeutischer Verfahren scheint kein Verständnis für die oft lange Geschichte psychischer Erkrankungen zu rechtfertigen. Wenn nur die kurzfristige Wirksamkeit psychotherapeutischer Interventionen im Vordergrund steht, kann der Hintergrund eine unbewusste Fantasie einer umfassenden therapeutischen Kontrolle des Patienten und der psychotechnischen Machbarkeit bewusstseinsverändernder Prozesse sein. Die Psychoanalyse wendet sich ausdrücklich gegen solche grandiosen Fantasien.

Der psychoanalytische Prozess als eine Gemeinschaft, die mehr „Wahrheit“ hinterfragt und sucht, ist in erster Linie ein Prozess der Selbsterkenntnis, Selbstreflexion und Selbstfindung des Analytikers. In der psychoanalytischen Behandlung wird der Patient als aktiver Mitarbeiter und kreatives Subjekt in seinem eigenen Prozess verstanden, nicht als „Objekt“ der therapeutischen Bemühungen des Analytikers. In diesem Sinne ist die Psychoanalyse „unabsichtlich“.

Im Verlauf der psychoanalytischen Behandlung wird durch die Reifung der Selbst- und Objektbeziehungen die Befreiung durch Veränderungen in der Struktur der Persönlichkeit hin zu einer besseren Fähigkeit zu Arbeit, Vergnügen und Liebe angestrebt (Freud). Aber die Psychoanalyse zielt nicht darauf ab, Menschen zu einem bestimmten Verhalten zu motivieren oder zu trainieren, und ihre Hauptaufgabe besteht nicht darin, Symptome zu beseitigen. In dieser Folge werden wir reden

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